20251018 Kpt Neschwitz 18

CDU-Kreisverband diskutiert mit Staatsminister Clemens und beschließt Positionspapier zur Bildung

CDU-Kreisverband diskutiert mit Staatsminister Clemens und beschließt Positionspapier zur Bildung

"Kita-Schule-Karriere: Fünf Prioritäten für den Landkreis Bautzen/Budysin" lautet der Titel des neuesten Positionspapieres, das die Mitglieder des CDU-Kreisverbandes Bautzen am 18. Oktober 2025 auf ihrem Kreisparteitag im "Herrschaftlichen Gasthof" in Neschwitz gemeinsam mit Sachsens Kultusminister Conrad Clemens diskutierten und im Nachgang einstimmig beschlossen. Zentraler Punkt des Papiers: Der Landkreis Bautzen benötigt eine lokale Verantwortungsgemeinschaft Bildung bestehend aus den verschiedenen Akteure im Bildungsbereich. Das bedeutet konkret ein gemeinsames Handeln von Eltern, Kitas, Schulen, Hochschulen, Wirtschaft nebst der Kammern und der Zivilgesellschaft als Ganzes.

Zu den Prioritäten, die das Positionspapier nennt, gehört unter anderem, die so genannten Bildungsketten zu schließen, d. h. die Übergänge zwischen Kita, Hort und Schule verbindlich zu gestalten. Somit sollen frühzeitig regional orientierte Ausbildungs- und Berufswege ermöglicht werden. Ebenfalls muss künftig ein Schwerpunkt darauf liegen, qualifizierte Lehrkräfte zu finden und regional zu binden. Die Schulen in ihrer eigenen Entscheidungsfindung zu unterstützen und eine praxisnahe Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen und den kommunalen Verwaltungen zu etablieren, sind weitere Schwerpunkte des Papiers. Auch muss in unserem zweisprachigen Landkreis ein weiteres Augenmerk auf den zweisprachigen bzw. sorbischen Angeboten in Kitas und Schulen liegen.

Sachsen Kultusminister Conrad Clemens, den der Kreisvorstand eigens zu diesem Thema eingeladen hatte, stand dabei im Rahmen der Diskussion zum Positionspapier und auch im Vorfeld mit seinem Impuls zur aktuellen bildungspolitischen Situation Rede und Antwort. Auch er unterstrich in seinen Ausführungen, dass es wichtig sei, die derzeitige Bildungsinfrastruktur mit den dezentralen Standorten, gerade in den ländlichen Räumen, zu erhalten. Auch er habe dazu zwar kein Patentrezept und es könne auch nicht mit pauschalen, doch wohl aber mit kreativen Lösungen vor Ort einiges erreicht werden. Mit der Möglichkeit auch außerhalb der (sächsischen) Ballungsräume - etwa an der Hochschule Zittau/Görlitz ein Lehramtsstudium zu absolvieren sei man seitens des Freistaates hier bereits auf einem erfolgversprechenden Weg.

Im weiteren Verlauf des Kreisparteitages stand noch eine umfangreiche Anpassung der Kreissatzung auf der Tagesordnung, die - eingebracht als Antrag des Kreisvorstandes - auf Grund vieler Änderungen im CDU-Bundesstatut nötig geworden war.

Auch hatte der CDU-Stadtverband Bautzen zwei Anträge an den Parteitag gerichtet. Mit dem Titel "Digitalisierung der Kommunen entscheidend voranbringen" ging es im ersten Antrag vor allem darum die Digitalisierung als Kernaufgabe von kommunalen Verwaltungen mittels der Unterstützung des Freistaates besser voranzutreiben. Mit großer Mehrheit folgte man dem Votum der Antragskommission, das Anliegen an die CDU-Landtagsfraktion zu richten. Der zweite Antrag trug den Titel "Einführung eines Wahlrechts für Jugendliche zur Wahl von Jugendbeiräten" und zielte darauf ab, das die Mitglieder der Jugendbeiräte, die Städte und Gemeinden in Sachsen bilden können, künftig nicht mehr durch den Gemeinderat bestellt werden sollen, sondern durch die Jugendlichen direkt gewählt werden können. Dieser Antrag wurde von den Mitgliedern zur weiteren Bearbeitung an den Kreisvorstand der CDU Bautzen verwiesen.